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17. Dezember 2013

FRÜHER WAR MEHR LAMETTA


Heute erreicht mich die Weihnachtspost einer meiner Lieblingsweihnachtskärtchenschreiberinnen (die zugleich auch meine Lieblingsfliegenpilzfinkenstrickerin ist).

Die Beilage dieser Weihnachtspost
könnte von öffentlichem Interesse sein:


Lametta-Bericht


Wo das Lametta herkommt, weiss heutzutage eigentlich kaum noch jemand. Besonders unsere Grossstadt-Jugendlichen, die oftmals die Natur nur aus dem Fernsehen kennen, denken nicht selten, das Lametta komme in den kleinen Papiertütchen, wie sie zur Weihnachtszeit im Kaufhaus liegen, zur Welt.

Dabei hat das Lametta einen langen Weg hinter sich, bis es an unseren Weihnachtsbäumen hängt. Im Ruhrgebiet, der traditionellen deutschen Lametta-Schmiede, läuft die Produktion in riesigen Werkhallen nach zwei Methoden ab. Bei der ersten, dem Ruprecht-Nikolaus-Verfahren, wird ein massiver Lametta-Block auf eine Welle gespannt, und ein stählerner Zacken schabt hochfeines Qualitätslametta ab, das nach kurzem Entgraten und Polieren bereits hängefertig ist.
Rationeller ist das Bohr-Verfahren, dem das Bohrsche-Lametta-Modell zugrundeliegt. Hier muss das Lametta allerdings noch gewaschen, getrocknet und aufgebügelt werden.
Aus den USA kommt ein neus Herstellungsverfahren, das Super-Scratching, bei dem von einem langen Lametta-Stab elektronisch gesteuert ein Endlosfaden abgespalten wird. Obwohl diese die preiswerteste Methode ist, hat sie ihre Nachteile: Das Lametta ist sehr dick uns sperrig und fällt häufig vom Baum; oft kippt dieser sogar um, wenn die Verteilung nicht ausgewogen ist. Im Grunde kann man dieses Lametta gleich wegschmeissen.

Aber das kann man eigentlich mit dem anderen auch machen, wenn man sich den Baum nicht verhunzen will.




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